Parkett vs. Laminat
Böden aus Echtholz oder in Holzoptik verleihen jedem Wohnraum eine natürliche, wohlige Atmosphäre. Wer sein Heim auf diese Weise verschönern will, steht oft vor der Frage: Parkett oder Laminat? Diese Entscheidung hängt nicht allein vom Geldbeutel ab. Wir erklären die wesentlichen Unterschiede von Parkett und Laminat und die Vor- und Nachteile beider Bodenarten.
Auf den ersten Blick sind Parkett und Laminat kaum auseinanderzuhalten; vor allem da modernes Laminat mit einer täuschend echten, holzähnlichen Oberflächenstruktur versehen ist. Die Unterschiede zwischen Laminat und Parkett offenbaren sich erst im Aufbau beider Fußbodenbeläge.
Unterschiede von Laminat und Parkett
Das heute noch verwendete Massivparkett besteht aus einer einzigen Schicht aus Echtholz. Gängiger ist jedoch Zweischichtparkett, dessen Deckschicht aus Echtholz besteht. Darunter befindet sich eine Trägerschicht aus mehrlagigem Sperrholz, die mit hochwertigem PU-Schmelzkleber mit der Deckschicht verbunden ist. Das ebenso häufig genutzte Mehrschicht- bzw. Fertigparkett verfügt zudem über eine dritte Schicht, das sogenannte Gegenzugfurnier, welches das Parkett in Form hält. Auch Laminat besteht aus mehreren Schichten, ist jedoch genau genommen ein Kunststoffprodukt. Seine Oberfläche besteht aus Kunstharz und einer Dekorfolie. Darunter befinden sich eine Sperholz-, Span- oder Faserplatte als Trägerschicht sowie eine Gegenzugschicht für mehr Formstabilität.
Die wesentlichen Unterschiede von Laminat und Parkett haben wir in einer übersichtlichen Tabelle für Sie zusammengefasst:
Laminat | Parket |
---|---|
Oberfläche aus Kunststoff | Oberfläche aus Echtholz |
große Vielfalt in der Optik dank Dekorfolie in vielen Designs (Holz-, Fliesen-, Natursteinoptik u.v.m.) | individuelle Optik durch natürliche Maserung |
keine Aufbesserung möglich | Aufbesserung durch Abschleifen möglich |
pflegeleicht | pflegeintensiv |
kürzere Lebensdauer | langlebig |
geringer Holzgehalt, dadurch preiswert | hoher Holzgehalt, dadurch preisintensiver |
Vor- und Nachteile von Laminat
Durch seinen geringeren Holzanteil ist Laminat vergleichsweise günstig und daher ideal für den schmalen Geldbeutel. Viele Laminatsorten sind bereits für ca. 5 €/m² zu haben. Höherwertige Laminate mit einer besseren Kunstharzbeschichtung liegen bei einem Quadratmeter-Preis von 15 bis 20 €. Zudem ist Laminat in so gut wie jeder Optik erhältlich, da der Vielfalt der Dekorschichten kaum Grenzen gesetzt sind. So ist für jeden Geschmack etwas dabei. Moderne Klicksysteme sorgen außerdem dafür, dass Laminat sehr einfach verlegt werden kann und im Falle eines Umzuges sogar ausgebaut und im neuen Heim wiederverwendet werden kann. Des Weiteren ist Laminat im Vergleich zu Parkett robuster gegen mechanische Belastungen, pflegeleichter und eignet sich daher besonders für Räume, die stark beansprucht werden.
Laminat hat jedoch natürlich auch seine Nachteile: Laminat kann sich unter Umständen elektrostatisch aufladen, sodass es passieren kann, dass man von diesem Fußboden eine „gewischt“ bekommt. Zudem lassen sich die Fugen von Laminat nicht vollständig abdichten. Hier kann Feuchtigkeit schnell eindringen und das Laminat aufquellen lassen. Daher ist Laminat als Bodenbelag für Feuchträume, wie Badezimmer, nicht geeignet. Auch wenn Laminat durch seine Kunstharzschicht sehr strapazierfähig ist, lassen sich einmal aufgetretene Schäden nicht so ohne Weiteres entfernen. Laminat lässt sich nicht abschleifen und muss daher bei starker Abnutzung komplett ausgetauscht werden.
Vor- und Nachteile von Parkett
Im Gegensatz zu Laminat überzeugt Parkett durch seine Natürlichkeit, denn bei genauerem Hinsehen zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Echtholz und Holzdekor. Zudem verleiht Parkett jedem Raum dank seiner natürlichen Maserung eine individuelle Optik. Kein Stück gleicht dem anderen. Des Weiteren ist Parkett äußerst langlebig, denn es kann mehrere Male abgeschliffen und neu versiegelt werden. Als natürlicher Baustoff kann Parkett außerdem Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben und wirkt so regulierend auf das Raumklima.
Zu den Nachteilen von Parkett gehören seine Empfindlichkeit gegenüber Flüssigkeiten und seine relativ hohe Einbauhöhe. Gegebenenfalls müssen Türen gekürzt werden, wenn in einem Raum Parkett neu verlegt werden soll. Nicht zuletzt schlägt Parkett auch mit einem höheren Preis ab ca. 20 €/m² zu Buche.
Fazit: Laminat oder Parkett
Die Entscheidung, ob in einem Raum Laminat oder Parkett verlegt werden soll, ist nicht alleine eine Frage des Geldes. Zwar ist Parkett in der Anschaffung teurer, jedoch ist Laminat kurzlebiger, muss daher eher ausgetauscht werden, was die Einsparungen in der ersten Anschaffung wieder aufhebt. Eine größere Rolle spielt die Frage nach der Beanspruchung: vor allem in geschäftlich genutzten Räumen, wie Büros oder Verkaufsräumen, die durch viel Herumlaufen oder Bürostühle stark beansprucht werden, empfiehlt sich Parkett, das bei starker Abnutzung wieder aufgearbeitet und behandelt werden kann, statt Laminat. Auch der persönliche Geschmack und die Ansprüche an das Ambiente beeinflussen die Entscheidung. Als Naturprodukt wirkt Parkett edler und wohnlicher und schafft damit eine deutlich höhere Wohnqualität.
Auf den ersten Blick sind Parkett und Laminat kaum auseinanderzuhalten; vor allem da modernes Laminat mit einer täuschend echten, holzähnlichen Oberflächenstruktur versehen ist. Die Unterschiede zwischen Laminat und Parkett offenbaren sich erst im Aufbau beider Fußbodenbeläge.