Holz vs. WPC – Was ist die beste Wahl für Terrassendielen?

Terrassendielen verschönern auf natürliche Weise Ihren Außenbereich und schaffen damit eine warme Atmosphäre. Doch vor der Anschaffung stellt sich die Frage: Soll ich Terrassendielen aus Holz oder WPC kaufen? Beide Materialien haben ihre Vorzüge und eignen sich für unterschiedliche Anforderungen. 

In diesem Artikel vergleichen wir Holz-Terrassendielen mit WPC-Terrassendielen, um Ihnen bei der Entscheidungsfindung zu helfen.

Holz-Terrassendielen

Terrassendielen aus Holz sind die klassische Wahl für eine Holzterrasse. Sie bestechen durch ihre warme, natürliche Optik und sind in verschiedenen Holzarten erhältlich.

Vorteile von Holz-Terrassendielen

• Natürliche Holzoptik
  Holz strahlt Wärme und Natürlichkeit aus und verleiht jeder Terrasse eine einladende Atmosphäre.
• Große Auswahl
  Es gibt eine Vielzahl von heimischen Hölzern sowie exotischen Holzarten wie Bangkirai, die besonders widerstandsfähig sind.
• Umweltfreundlich
  Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft ist eine umweltfreundliche Wahl, besonders heimische Holzarten haben eine gute CO₂-Bilanz.

Nachteile von Holz-Terrassendielen

• Der Witterung ausgesetzt
  Holz-Terrassendielen sind anfällig für Feuchtigkeit, UV-Strahlung und müssen regelmäßig gepflegt werden, um ihre natürliche Holzoptik zu erhalten.
• Pflegeintensiv
  Um die lange Lebensdauer zu erhalten, müssen Holz-Terrassendielen regelmäßig geölt und gegebenenfalls abgeschliffen werden.

Beliebte Holzarten für Terrassendielen

• Bangkirai (Hartholz)
  Bangkirai Terrassendielen sind aufgrund ihrer hohen Widerstandsfähigkeit besonders beliebt. Sie sind resistent gegen Schädlingsbefall und daher eine langlebige Option, die auch Starkregen und direkter Sonneneinstrahlung standhält.
• Lärche
  Die Europäische Lärche ist ein heimischer Nadelbaum, der das schwerste und zugleich härteste Nadelholze liefert. Lärchenholz ist sehr resistent gegenüber Frost und Feuchtigkeit. Außerdem ist es sehr nachhaltig. In diesem Zusammenhang ist auch die Sibirische Lärche sehr beliebt.
• Teak / Teakbaum
  Teakholz ist bekannt für seine extreme Haltbarkeit und wird oft in hochwertigen WPC-Dielen als Design-Referenz verwendet. Es bietet eine natürliche Optik und lange Lebensdauer. Aufgrund des hohen Kautschukgehaltes ist seine Oberfläche säureresistent, abriebfest und wasserabweisend.
• Douglasie (Nadelholz)
  Douglasie ist eine in Nordamerika heimische Holzart, die besonders für den Außenbereich geeignet ist. Durch seinen hohen Harzanteil verfügt Douglasienholz über einen natürlichen Schutz gegenüber Feuchtigkeit, Pilzbefall und Schädlingen.

WPC-Terrassendielen

Was ist WPC?

Wood Plastic Composite (WPC) ist eine Mischung aus Holzfasern und Kunststoff, in der die positiven Eigenschaften von Holz und Kunststoff kombiniert wird.

Das Material ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich und wird häufig mit einer WPC Unterkonstruktion verbaut. Diese Dielen sind besonders pflegeleicht und bieten eine widerstandsfähige Alternative zu Holz.

Zusammensetzung

WPC besteht aus Holzfasern, Kunststoff und Additiven. Es gibt auch Varianten wie BPC Dielen, die auf Bambus basieren.

Vorteile von WPC-Terrassendielen

• Pflegeleicht
  Im Gegensatz zu Holz benötigen WPC-Dielen keine regelmäßige Pflege wie Ölen oder Schleifen.
• Verschiedene Farben
  WPC-Dielen gibt es in einer breiten Auswahl an Farben und Designs, die sich der Terrassengestaltung anpassen lassen.
• Langlebige Alternative
  WPC ist eine gute Alternative zu Holz, da es wetterfest und stabil bleibt.

Nachteile von WPC-Terrassendielen

WPC Terrassendielen sind im Vergleich zu Holz weniger flexibel in der Bearbeitung. Die ursprüngliche Farbe kann mit der Zeit etwas verblassen.

Kostenvergleich: Holz vs. WPC

Anschaffungskosten

Holz-Terrassendielen sind je nach Holzart unterschiedlich teuer. Exotische Hölzer wie Bangkirai kosten in der Regel mehr als heimische Hölzer. WPC-Dielen liegen preislich meist im mittleren Segment.

Langfristige Kosten

Die langfristigen Kosten von WPC sind niedriger als bei Holz, da das Material pflegeleichter ist und kaum Wartung benötigt. WPC-Produkte bieten eine lange Lebensdauer, ohne dass hohe Pflege- oder Wartungskosten anfallen.

Im Gegensatz dazu müssen Holz-Dielen regelmäßig geölt und nach ein paar Jahren möglicherweise auch abgeschliffen werden.

Reinigung und Pflege

Holz-Terrassendielen pflegen

Holzdielen müssen regelmäßig geölt werden, besonders wenn sie starker Beanspruchung und Witterung ausgesetzt sind. Das Ölen schützt vor UV-Strahlung und Feuchtigkeit und sorgt dafür, dass die Terrassendielen lange Zeit in einem guten Zustand bleiben.

WPC-Terrassendielen pflegen

WPC-Dielen sind äußerst pflegeleicht. Eine regelmäßige Reinigung mit Wasser und sanften Reinigungsmitteln reicht in der Regel aus, um die gute Qualität zu erhalten.

Umweltaspekte

Nachhaltigkeit von Holz

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der biologisch abbaubar ist. Damit es auch ökologisch ist, sollte es aus nachhaltiger Forstwirtschaft kommen und ein Gütesiegel tragen (z. B. Naturland- oder FSC-Siegel). 

Dabei sind heimische Holzarten gegenüber exotischen Hölzern die bessere Wahl, um Waldfläche im Ausland erhalten zu können.

Nachhaltigkeit von WPC

WPC-Dielen bestehen zwar zum Teil aus Kunststoff, doch wenn Sie sich für einen Hersteller entscheiden, der auf recycelte Materialien setzt, können Sie Ihren ökologischen Fußabdruck drastisch reduzieren. 

Entsorgung:

Müssen Sie Ihre Terrassendielen aus WPC entsorgen, können Sie kleinere Mengen in den Restmüll geben. Das WPC-Material einer kompletten Terrasse können Sie in den Sperrmüll geben oder beim nächsten Wertstoffhof entsorgen. Die Verbraucherzentrale NRW beleuchtet das Thema detaillierter.

Optik und Ästhetik

Natürliche Holzoptik

Holz bietet eine unvergleichlich warme und natürliche Optik, die viele Kunden schätzen und lieben.

Vielfalt bei WPC

WPC bietet eine breite Auswahl an Designs, von Holz-ähnlichen Strukturen bis hin zu modernen, glatten Oberflächen.

Holz vs. WPC für Terrassendielen: Zusammenfassung

In der folgenden Tabelle haben wir für Sie alle Vorteile und Nachteile zusammengefasst:

Merkmale	Holz	WPC
Anschaffungskosten	Variiert je nach Holzart, bei exotischen Hölzern höher	Mittleres bis hohes Preisniveau
Langfristige Kosten	Hoch ⇾ durch zusätzliche Pflege und Wartung	Niedrig ⇾ nur geringe Pflege notwendig
Farbauswahl	Begrenzt auf natürliche Holzfarben bzw. abhängig von der Holzart	Große Farbauswahl undDesignvielfalt
Optik	Sehr natürlich und warm	Vielfältige Designs, Holz-ähnlich odermodern
Verarbeitung	Gut zu verarbeiten	Weniger flexibel in derBearbeitung
Verlegung	Schwierig	Mittel
Beständigkeit	Anfällig für Feuchtigkeit und UV-Strahlung, zeigt schnell Gebrauchsspuren	Sehr beständig gegenWitterungseinflüsse, resistente und splitterfreie Oberfläche
Pflege & Wartung	Regelmäßiges Ölen und Schleifen erforderlich, spezielle Reinigungsmittel manchmal erforderlich	Sehr pflegeleicht, keine regelmäßige Wartungnötig, Reinigung mit Wasser reicht
Haltbarkeit	Mittlere bis hohe Haltbarkeit bei richtiger Pflege	Lange Haltbarkeit, resistent gegen Schimmel, Insekten und Pilze
Nachhaltigkeit	Nachwachsender Rohstoff, biologisch abbaubar	Teilweise recycelte Materialien, nicht biologisch abbaubar

Verlegung und Installation

Holz-Terrassendielen verlegen

Die Verlegung von Holz-Terrassendielen erfordert neben Fachwissen und handwerkliches Geschick natürlich auch Zeit. Damit Sie an Ihrer Holzterrasse lange Freude haben, sollten Sie qualitativ hochwertige Dielen verwenden und die folgenden Schritte befolgen:

1. Fläche abstecken
2. Untergrund ausheben
3. Untergrund vorbereiten und verdichten
4. Tragschicht aufbringen und verteilen
5. Ausgleichsschicht (auf Tragschicht) verteilen
6. Vlies für die Holzdielen auslegen
7. Steinplatten für die Unterkonstruktion verlegen
8. Unterkonstruktionsbalken auf die Steinplatten montieren
9. Die ersten Dielen verlegen
10. Weitere Holzdielen verlegen
11. optional: Abschlussarbeiten (z. B. Abschlussleiste montieren)

WPC-Terrassendielen verlegen

Im Gegensatz zur Holzterrasse müssen Sie bei einer WPC-Terrasse einen Unterbau mit einplanen, denn die Dielen werden nicht direkt mit dem Untergrund verschraubt. Stattdessen müssen Sie eine Konstruktion auf das Fundament schrauben, auf der dann die Schienen für die Terrassendielen montiert werden. Danach werden die WPC-Dielen verlegt.

Diese Unterkonstruktion besteht entweder aus Holz, WPC, Aluminium oder Stahl. Während sich Holz- und Kunststoffprofile leicht bearbeiten lassen, bietet eine Unterkonstruktion aus Metall (z. B. Aluminium) den Vorteil, dass sie witterungsbeständiger ist und in der Regel länger hält.

Die folgenden Schritte sollen Ihnen bei der Verlegung von WPC-Terrassendielen helfen:

1. Fläche abstecken
2. Boden für Unterkonstruktion ausheben
3. Untergrund verdichten
4. Tragschicht verteilen und verdichten
5. Ausgleichsschicht (auf Tragschicht) verteilen
6. Unkrautvlies auslegen
7. Randsteine für die Unterkonstruktion verlegen (ggf. Entwässerungsrinne einplanen)
8. Unterkonstruktionsprofile auslegen und markieren
9. Unterkonstruktion verschrauben
10. Erste Terrassendielen verlegen
11. Weitere Dielen verlegen
12. Abschlussleiste befestigen

Jetzt kommt die Entscheidung: Holz oder WPC?

Die Entscheidung zwischen Holz und WPC hängt auch von den äußerlichen Bedingungen (Lichteinfall, Regeneinfall, …), persönlichen Vorlieben und dem Budget ab.

WPC bietet eine pflegeleichte, langlebige Option mit einer großen Auswahl an Designs, während Holz durch seine natürliche Optik punktet. Letztlich ist es eine Frage nach dem jeweiligen Zweck.

Für welchen Zweck eignet sich welches Material?

Die Wahl zwischen Holz- und WPC-Terrassendielen hängt stark davon ab, wofür die Terrasse genutzt wird und welchen Bedingungen sie ausgesetzt ist.

• Holz-Terrassendielen eignen sich hervorragend für Terrassen, die eine natürliche Optik mit einem warmen Ambiente schaffen sollen. Besonders gut geeignet sind sie für Terrassen, die nicht ständig der direkten Sonneneinstrahlung oder starken Witterungseinflüssen ausgesetzt sind.

• WPC-Terrassendielen bieten eine robuste und pflegeleichte Alternative für Terrassen, die intensiver Beanspruchung oder extremen Witterungsbedingungen standhalten müssen.

  Für Familien mit Kindern, die eine wartungsarme Terrasse suchen, oder für Flächen, die häufiger starker Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit ausgesetzt sind, ist WPC die bessere Wahl. Auch für den gewerblichen Bereich, wo eine lange Haltbarkeit und einfache Pflege entscheidend sind, sind WPC-Dielen optimal.

Persönliche Vorlieben und Budget

• Persönliche Vorlieben
  Wenn Sie eine natürliche Holzoptik bevorzugen und den klassischen Charme von Holz schätzen, sind Holzdielen für Sie die erste Wahl. Für alle, die eine pflegeleichte Terrasse bevorzugen und sich weniger um die regelmäßige Wartung kümmern möchten, ist WPC eine echte Alternative.
• Budget
  Holz-Terrassendielen aus heimischen Hölzern sind in der Regel kostengünstiger als exotische Holzarten wie Bangkirai, aber sie erfordern regelmäßige Pflege, was die langfristigen Kosten erhöht.

  WPC-Dielen haben höhere Anschaffungskosten, aber die Folgekosten aufgrund de geringen Wartungs- und Pflegebedarfs sind niedriger. WPC ist somit auf lange Sicht die kostengünstigere Lösung.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie lange halten Terrassendielen aus Holz und WPC bei guter Pflege?

Holz kann bei regelmäßiger und guter Pflege viele Jahre halten. Wer sich für WPC Dielen von hoher Qualität entscheidet, kann sich sicher sein, über einen Zeitraum von etwa 30 Jahren den passenden Boden für seine Terrasse gefunden zu haben.

Sind WPC-Terrassendielen rutschfest?

Ja, WPC-Dielen haben meist glatte Oberflächen mit rutschfesten Eigenschaften.

Kann man WPC-Terrassendielen recyceln?

Viele WPC-Dielen bestehen aus recycelten Materialien und können am Ende ihrer Lebensdauer ebenfalls recycelt werden.

Wie oft muss man Holz-Terrassendielen ölen?

Holzterrassen sollten je nach Beanspruchung und Witterungseinflüssen ein- bis zweimal jährlich geölt werden.

Was bedeuten Dauerhaftigkeitsklassen bei Holz?

Die Dauerhaftigkeitsklasse wird auch als Resistenz oder Haltbarkeit bezeichnet und meist nach der Norm DIN EN 350-2 ermittelt. Sie gibt an, wie widerstandsfähig eine Holzart gegenüber Insekten, Schädlingen und Pilzen ist. Klasse 1 steht für “sehr dauerhaft” (Lebensdauer mind. 25 Jahre) und Klasse 5 für “nicht dauerhaft” (Lebensdauer weniger als 5 Jahre).